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Rezension zum Manga One-Punch Man (Kazé)
Die zweite Oktoberneuheit aus dem Hause Kazé die ich (dank Rezensionsexemplaren) bereits vor Erscheinen lesen durfte und heute vorstellen kann, ist One-Punch Man. Ein Werk das als Webcomic begann, verlegt und „verfilmt“ wurde, in einer eigenen Anime Serie. Bisher hatte ich davon nur am Rande das ein oder andere mitbekommen, doch gerade das weckte mein Interesse, weshalb ich den Manga unbedingt lesen wollte. Und nun ist es endlich soweit!

Als Hobbyheld setzt sich Saitama für das Gute ein und schlägt jeden Gegner, jedes noch so grausige, riesige und starke Monster mit einem Schlag in die Flucht – oder besser in die Hölle. Dabei scheint es ihn niemals anzustrengen und nicht zu berühren. Er wirkt emotionslos bei allem, das er tut. Was ist er? Ein Gott? Ein Cyborg? Warum ist er so unmenschlich stark?

Review zum Manga One-Punch Man


Sonderlich viel mehr, als das Kämpfen gegen Monster und Unrat kann man über die Geschichte von One-Punch Man nicht sagen, denn um sonderlich viel mehr dreht sich das Leben des Eierkopfmannes nicht. Außer vielleicht noch den Ursprung all der Mutanten, die seit einiger Zeit und urplötzlich ihr Unwesen treiben. Das mag nun erst mal platt und öde klingen, ist es aber gar nicht. Der immer gleich drein guckende Eierkopf sorgt mit seiner unbekümmerten Art nämlich für einiges an Humor. Nicht zuletzt weil ihn Alltagsbelange wie eine Rabattaktion im Supermarkt mehr ergreifen, als ein acht Meter hohes Monster, das sich direkt vor ihm aufbaut. Doch warum auch nicht. Er haut ohnehin alles mit einem Punch um.

Und auch der Zeichenstil, der sich oft selbst mit viel Humor nimmt, trägt einiges zur lockeren Atmosphäre bei. Wer sich nun über wenig oder oberflächliches Storytelling wundert, sollte im Hinterkopf behalten, dass der Manga als Webcomic startete, der vor allem durch seinen trockenen Humor überzeugte. Wobei dennoch deutlich eine Story erkennbar ist. Saitamas Wunsch ein berühmter Held zu sein und gegen das Böse zu kämpfen, schickt ihn in das ein oder andere Abenteuer. 
Und allein der Stilbruch zwischen Saitama, der oft nur als Oval mit Gesicht dargestellt wird und seinem sehr detailliert gezeichneten Umfeld, ist überwältigend (komisch). Der Rest der Zeichnungen wiederum bleibt dem Seinen Genre treu. Die Figuren sind nicht unnötig verniedlicht, sondern für Mangaverhältnisse realistisch dargestellt, ihre Züge grob und ihr Auftreten teilweise eher bedrohlich. Das passt insgesamt alles sehr gut zusammen, da die Geschichte sich eher an ein erwachseneres Publikum richtet. Die Kämpfe, Gewalt und auch Blut und Tod werden hemmungslos und direkt gezeigt. An Action und den unmöglichsten Monstern mangelt es diesem Werk eindeutig nicht.

Review zum Manga One-Punch Man


Bilder der Buchrücken zeigte ich in der Regel eher nicht, das ist wahr. Doch bei diesem Manga finde ich das Coverdesign in seiner Gesamtheit unglaublich gut gelungen und wirklich ansprechend. Mein Optik affines Sammlerherz schlägt da doch zur Abwechslung mal höher. Irgendwas muss das Regal ja optisch aufwerten, wenn die ganzen Shoujo Titel das Bild mit Regenbogenfarben verzerren. Nichts gegen bunte Einbände, aber innerhalb einer Reihe hätte ich es doch gerne einheitlich. Das verstehen die Verlage nur meist nicht.
Review/Rezension zum Manga One-Punch Man

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