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Über den Horizont hinaus

Reisen


Über ein paar Umwege bin ich auf eine Blogparade von Pixum gestoßen und habe gleich Lust bekommen, selbst einen Beitrag dazu zu schreiben. "Mein liebestes Reiseziel" heißt es da. Wo wollte ich schon immer mal hin oder wo hat es mir besonders gut gefallen? Diese Frage finde ich wahnsinnig interessant, denn es gibt viele wunderbare Orte auf dieser Erde.



Der Sonne hinterher

Eine Reise an die ich wohl immer denken werde, nicht zuletzt aufgrund der atemberaubenden Landschaft, war die italienische Toskana. Ab ins Auto und einmal quer durchs Land. Klingt erstmal nach dem amerikanischen Traum, schicke Karre down the Route 66. Nicht ganz aber doch sehr ähnlich ist zumindest das Gefühl, über toskanische Landstraßen zu fahren. Zu beiden Seiten nichts als Natur. Weite Felder, Olivenbäume und unendliche Sicht. Man glaubt über die gane Welt schauen zu können. Vereinzelt passiert man nun kleine Dörfer und wunderschöne alte Häuschen am Wegesrand. Ein wenig wie einem Märchen. Doch auch die Städte haben Charme.
Angefangen in der Großstadt Firnenze, die eine Augenweide für Touristen, Sightseeing-Freunde und Architekturbewunderer ist. Man kann viele Stunden und Tage in einer Stadt wie dieser verbringen, die ich mittlerweile bereits zweimal bereist habe. Beide Male mit unterschiedlichen Leuten und unterschiedlichen Beweggründen. Eine Abiturfahrt mit einer Gestalterklasse witft ganz deutlich ein anderes Bild auf den Florenzer Dom, als ein privater Urlaub. Die architektonische Zusammensetzung zu studieren, während man viel lieber ein Eis essen wollte und gezwungen sein Michelangelos Davidstatue zu skizzieren, wirft aber ganz andere Schatten auf. Dennoch war die Reise die Mühen wert.

Eine auf ungewöhnliche Art bekannt gewordene Kleinstadt, war das nächste Ziel meines Roadtrips. Die höchstgelengste Stadt der Toskana. Man fährt steile Pfade hinauf, die sich um einen felsigen Berg schlängeln, in der Hoffnung einem möge kein Gegenverkehr drohen. Oben angekommen entschädigt die atemberaubende Aussicht einen für nahezu alles. Volterra. Eine urige kleine Gemeinde, der man die Jährchen deutlich ansieht. Über gepflasterte Wege kommt man sehr schnell von A nach B und wieder zurück, auch weil der Ort einfach so klein ist. Historisch anmutende Gebäude, ein Rathaus, eine Kirche, ein Brunnen. Moment, ein Brunnen? Volterra? Halt stop! Warum kommt mir das so verdächtig bekannt vor? Man wage einen Blick ins hiesige Touristeninformationsbüro und stelle fest: Verdammt, das ist jetzt nicht wahr. Schon an den ungewöhnlichen Mengen an Teenagern in einer historischen Stadt, hätte man merken müssen, dass die Stadt ihr Einkommen ausbesser kann durch nichts anderes als Twilightführungen. Besucht heute heutnah den Ort, an dem Bella Edward davon abhielt in die Sonne zu treten. Schreitet durch den Brunnen, den sie durchschritten hat. Oder lieber nicht.
Ganz im Ernst, das habe ich nicht gewusst. Hätte ich es gewusst, wäre ich vielleicht gar nicht erst dorthin gefahren. Die Scharen 12-jähriger Mädchen, die ihre Eltern zu einer solchen Führung - die man übrigens auch allein hinbekommen würde - überreden wollen, sind erschlagend. Und dennoch ist Volterra ohne den Vampirhype eine der schönsten Kleinstädte - Dorf passt wohl eher - die ich je sah. Durch diese alten Straßen zu wandern hat etwas mystisches. Und erreicht man die Stadtmauern, sollte man sich versichern, schwindelfrei zu sein. Mehrere hundert Meter abwärts reicht die Sichtweite. Das und gefühlte Kilometer in die Ferne. Man kann nahezu die gesamte Ebene der Toskana überschauen.

Last but not least - ok es war nicht der letzte Ort auf meiner Reise, aber der letzte erwähnenswerte - lasst uns den schiefen Turm gerade rücken. Ja auch Pisa ist einen Besuch wert. Die lustigen Urlaubsphotos auf denen man einen Turm mit bloßem Finger oder purer Muskelkraft gerade rückt, umarmt oder gar küsst, sind wahrhaftig eine Schau. Die Stadt selbst ist weder groß, noch etwas besonderes und doch ein gemütliches Fleckchen Erde. Was mich hier jedoch am meisten faszinierte, war etwas völlig anderes. De' Coltelli! Wenn ihr jemals nach Pisa reist, Geht. Dort. Hin! Das beste Eis, das ich je gegessen habe. Zwar nicht ganz günstig, aber eindeutig selbst gemacht. Bei Sorten wie Macadamia oder Cashew läuft einem das Wasser im Mund zusammen, weil sie einfach so traumhaft schmecken. Doch auch gewöhnlichere Geschmäcker, wie Schoko und Vanille kommen hier auf ihre Kosten.



Träumen nachjagen

Bei zahlreichen Reisen, die ich bereits machen durfte, habe natürlich auch ich ein Reiseziel, das bisher unerreichbar scheint und in weiter Ferne liegt. Dennoch steht auf der ToDoBevorDie Liste ganz weit oben. Verdammt weit oben. Jeder hat einen Traum. Einen Wunsch den er sich irgendwann erfüllen möchte. Ich will irgendwann im Frühling durch eine Allee blühender Kirschblüten schreiten. Wo? Ganz klar, in Japan.

Ich hoffe euch hat meine kleine Reise gefallen, auch wenn die passenden Momentaufnahmen fehlen. Die sind mir leider ausnahmslos verloren gegangen. Blöder Finger, was fällt dir ein auf löschen zu drücken, auch noch ohne nachzudenken.
Wenn ihr an einem der Orte bereits wart, erzählt mir doch, wie es für euch so war. Und wo wollt ihr unbedingt mal hin?

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