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Zombies auf Papier

Review Nach dem Ende


Zombies für alle! Die lebenden Toten kommen zurück und wir seufzen erst einmal auf. Ist es nicht bald wie mit Vampiren? Oder sogar schlimmer? Übernatürliches wird in Büchern und Filmen bis zur Unkenntlichkeit zerfleischt, auseinander genommen und verunstaltet. Früher haben Vampire ihr Leben lassen müssen, wenn sie in das Licht der Sonne traten, heute glitzern sie! Sie glitzern. Danke nein. Wie ist das mit Zombies? Wann haben wir uns daran satt gesehen? Resident Evil? World War Z? The Walking Dead? Oder waren es Sh(D)awn of the Dead und Lincoln vs Zombies? Dieses Thema ist mittlerweile mehr als ausgelutscht, nicht nur in der Filmindustrie. Auch Videospiele bedienen sich immer häufiger dieser toten Gegner. Angefangen mit dem Untotenmodus von CoD über Left4Dead und Dead Island bis hin zu Plants vs Zombies. Ein überaus beliebtes Thema. Auch in Büchern sind die stinkenden wandelnden Leichen anzutreffen. Doch wie machen sie sich drt, so ganz ohne szenische Umsetzung und Maskenbildner?



Ein Mädchen inmitten von Monstern

Wir finden uns auf einer trostlosen Insel wieder, in Gesellschaft der 15-Jährigen Temple. Um uns herum scheint die Gegend verwüstet, traurig und tot zu sein. Was ist hier geschehen und was tut dieses junge Mädchen an einem OPrt wie diesem? Sie geht zum Strand und schlägt einem Untoten den Kopf ein. 
Temple lebt allein und reist schon lange quer durch Amerika auf der Flucht vor den Toten und auf der Suche nach sicheren Orten und Essbarem. Wie es dazu kam, dass Tote aufeinmal aus ihren Gräbern aufstiegen, aus Leichenhallen marschierten und einfach so aufstanden, weiß man nicht. Was man weiß, ist dass ihr Biss ansteckend wirkt. Infiziertes Gewebe muss sofort entfernt werden, um nicht zu mutieren. So wird ein gebissener Arm kurzer Hand abgehackt. 
Doch trotz der harten Umstände bestehen die Menschen weiter. Sie rotten sich zu Gruppen zusammen, die gemeinsam jagen, nach Bleiben, und Essen und Motorisierung suchen. Keiner ist heutzutage allein unterwegs. Keiner außer Temple. Sie mag es nicht besonders in Gesellschaft zu sein. Dennoch lässt sie sich bald darauf ein, in einem Lager der Menschen Unterschlupf zu suchen. Sie haben sich in Massen zusammengefunden und ein Areal einer Großstadt in Beschlag genommen. Ein abgeschottetes Areal, in dem regelmäßig Patroullien unterwegs sind. In einem großen Einkaufszentrum haben sie ihre Zelte aufgeschlagen und Temple angeboten, sich ihnen anzuschließen. Es ist ein ungewohntes fremdes Gefühl für sie unter Menschen zu sein. Sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll, normale Untrhaltungen führen zu können, von einer jungen Frau die Nägel lackiert zu bekommen und sich in Sicherheit wiegen zu dürfen.
Vorallem aber fühlt sie sich wie ein Außenseiter. Denn ihre schroffe Art ist nicht besonders gesellschaftstauglich. Sie ist darauf geeicht, in jeder Sekunde ihr Leben schützen zu müssen. Höfliche oder gar freundliche Umgangsformen sind Temple nicht geläufig und so scheint sie immer wieder mit den Leuten anzuecken. Als ein lüsterner Mann sie des Nachts in ihrem Bettenquartier aufsucht und sie mit Gewalt zum Sex zwingen will, verliert schlussendlich jeglichen Halt in dieser kleinen Kolonie. Wie aus Instinkt und Reflex tötet sie den Mann und muss fliehen. Doch sie ist nicht allein. Ihres ganzen Weges entlang wird sie nun verfolgt. Jemand trachtet nach ihrem Leben und es sind nicht nur die Untoten. 




Großes Kino ohne Leinwand

Alden Bell schafft eine wunderbar düstere Atmosphäre mit diesem Werk, die so manchen Film in den Schatten stellen könnte. Die nötigen Kämpfe und Blutgemetzel fehlen selbstredend nicht, sind aber im Vergleich zu anderen Umsetzungen nicht von unnötiger überzogener Action umwickelt. Das Vorgehen in einem Menschen und den Personen auf die er trifft während einer solchen viralen Katastrophe sind gelungen umgesetzt und mit der passenden Melancholie und drückenden Atmosphäre ausgestattet. Wer sich in Zombiefilmen immer dachte: So viel Haudrauf ist doch nicht mehr normal, wo bleibt die emotionale Seite - und zwar nicht das Liebesgesülze -, ist hier genau richtig.
Auch ein wenig trockener Humor durfte hier natürlich nicht fehlen. So bezeichnet Temple die Zombies sehr charmant als "Fleischsäcke" und bildet sich ihre ganz eigene verdrehte Meinung. Insgesamt ist unsere Protagonistin eine sehr liebenswerte, wenn auch ungesellige Person. Auf eine sehr verkehrte Weise kann man sich sogar in sie hinein versetzen und mit ihr fühlen.

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