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Another Code

Review zu Another Code

Heute mal ein Spiel für all jene, die Zuhause einen Nintendo DS rumfliegen haben. Zwar ist Another Code ein Spiel für den alten DS, doch dank Nintendos Hang zu Abwärtskompatiblität läuft auch auf jeder neueren Version der Konsole. Einziger Nachteil dabei ist, das Bildformat des oberen Bildschirms, das früher noch genauso breit war, wie der Untere, wodurch auf den Geräten der 2DS/3DS Reihe schwarze Balken an den Seiten entstehen. Doch das ist nicht weiter störend, zumal Another Code eine wundervolle Story aufweist und die diversen Features der Nintendo DS Familie gut auszunutzen weiß. 
Kurz vor ihrem 14. Geburtstag erhält Ashley Mizuki Robins ein Päckchen ihres totgeglaubten Vaters. Darin ein seltsames Gerät namens DAS (das aussieht wie die erste DS Konsole) und ein Brief, der sie auffordert, sich auf der Blood Edward Insel mit ihrem Vater zu treffen. Seit ihrem dritten Lebensjahr wohnt das junge Mädchen bei seiner Tante Jessica. Immer wieder träumt sie von jener Nacht ihres dritten Geburtstages, in der sie mitansieht, wie ihre Mutter stirbt. Doch ihre Erinnerungen an jene Nacht und alles das ihre Eltern betrifft, sind sehr verschwommen und lückenhaft - verständlicher Weise, ich kann mich nicht an die Zeit meines dritten Lebensjahres erinnern. 
Nun fährt sie gemeinsam mit Jessica zu besagter Insel, um tatsächlich ihren Vater wiederzusehen - oder besser ihn kennenzulernen -, um endlich Antworten auf ihre ungeklärten Fragen zu erhalten, um herauszufinden, warum man ihr verschwieg, dass ihr Vater noch lebt. Auf der Insel angekommen erfährt sie jedoch die erste Ernüchterung. Ihr Vater ist nicht dort, um die beiden zu empfangen. Und auch Jessica, die ihn suchen will, verschwindet kurz darauf. Von Sorge und unbehaglichen Gefühlen getrieben, begiebt sie sich nun selbst auf die Suche nach den beiden. 
Auf ihrem Weg in das Innere der Insel trifft sie schnell auf den jungen D. der bereits seit 57 Jahren tot ist. Sie ist die einzige, die seinen Geist je sehen konnte. Und so ist nun nicht nur auf der Suche nach ihrer Familie und ihren eigenen Erinnerungen, sondern auch derer des jungen Geistes, der sich weder an sein Leben noch seinen Tod erinnern kann. 
Damit beginnen zwei faszinierende Geschichten, um die sich Familiengeheimnisse und Verstrickungen ranken. Man taucht in eine Welt vor 57 Jahren ein und erfährt zugleich mehr über die eigenen Eltern. Diese Geschichten werden erzählt durch aufkommende Erinnerungen, Bilder, Tagebücher, Notizen und zahllosen Rätseln, die sich im Anwesen der Edwards verbergen. 

Die Spielmotorik geht dabei erstaunlich gut - meines Erachtens besser, als viele neue Titel - auf die Möglichkeiten des DS ein. So muss man zum Beispiel durch Übereinanderlegen von Fotos Bilderrätsel lösen, durch Pusten in das Mikrofon Staub entfernen, durch Nutzung des Touchpads Durchdrücke auf Papier nachzeichnen oder sogar den Bildschirm zusammenklappen, um einen Holzschnitt zu drucken. 
Das Lösen der Rätsel und Erforschen der Geheimnisse der Edward Familie macht dadurch gleich noch mehr Spaß und wird zu einem Erlebnis, das sehr emotional werden kann. Auch die musikalische Untermalung schafft hier eine bildhafte schöne Atmosphäre. Durch sanfte aber nicht aufdringliche klassische Musik, wird das Alter des Anwesens und die Mystik der Geschichte unterstützt. 

Alles in Allem ist Another Code ein sehr gelungener Titel für alle Fans von Rätseln und tiefer gehenden Geschichten. Auf Letzteres legt das Spiel viel Gewicht, um nicht zu sahen das Hauptaugenmerk, was dazu führt, dass viele Dialoge mit D. und auch später (wieder) auftauchenden Menschen geführt werden. Das kann von Zeit zu Zeit etwas mühsam sein, bringt jedoch viele interessante Fakten auf. Ich habe das Spiel gerne gespielt und vor kurzem sogar ein weiteres Mal hervor geholt. Selbst an den Rätseln bin ich zeitweise hängen geblieben und brauchte mehrere Anläufe sie zu lösen. Mit Geschick und logischem Denken, kamm man das Spiel in wenigen Stunden beenden, was dem Erlebnis jedoch keinen Abbruch tut.
Review/Rezension zu Another Code

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