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Kindheit trifft Moderne oder
Es muss nicht immer deep sein


Rezension zu Splatoon / Gaming Nostalgie und Kindheitsgefühle

Meine Wii U habe ich nun doch schon eine ganze Weile, sie aber aus verschiedenen Gründen auch schon recht lange nicht mehr genutzt. Als ich sie mir damals kaufte, hauptsächlich weil ich Nintendo sehr gerne mag und schon die Vorgängerkonsole toll fand, habe ich einige Spiele regelrecht gesuchtet. Und dann irgendwie nicht mehr.
Vor kurzem aber habe ich sie abgestaubt und mal wieder angeschmissen, habe Splatoon eingelegt und meine Seele baumeln lassen. Ein paar Matches gemacht, mich ein wenig geärgert und noch mehr gefreut. Es hat mich daran erinnert, warum ich früher so viel mehr gespielt habe, es vielleicht wieder tun sollte und was mich auch an Nintendospielen so sehr fasziniert.


Splatoon

An dieser Stelle eine kleine Lobesrede und Minirezension an eben jenes Spiel, das mich dazu bewog, heute zu schreiben. Splatoon ist ganz simpel und plump gesagt eigentlich nichts anderes, als ein entschärfter Multiplayer Shooter für Kinder. Kein Blut, dafür reichlich bunte Farbe. Die Waffen erinnern an die Wasserpistolen, mit denen wir als Kinder heiße Sommertage bekämpften.  Die Figuren sind menschenhafte chibi Tintenfische, die ihre Form wechseln können. Viel zu bunt und viel zu niedlich - was gut ist, keine Frage. Und doch geht es um nichts anderes, als es auch ein "Erwachsenen Shooter" will. Die Gegner niedermachen. Um diesen Aspekt des Spiels und das Ausmaß seiner (unangebrachten) Brutalität lässt sich vermutlich streiten. Ich finde es nicht schlimm, nicht zuletzt deswegen, weil alles recht verniedlicht und spielerisch dargestellt ist und die Gegenspieler auch nur deswegen "sterben", weil sie in der falschen Farbe stehen. Das ähnelt doch sehr dem "der Boden ist aus Lava"-Spiel, das wohl jeder von uns kennt.

Das Spielprinzip ist einfach, doch was fasziniert mich dann so daran? Die Steuerung über die Bewegungssensorik des Gamepads ist anfangs etwas ungewohnt, macht aber nach kurzre Zeit tierisch Laune - und wenn nicht, kann man sie ausschalten. Außerdem gibt sie der früher so sinnfreien Angewohnheit mitsamt Controller und Körper steuern zu wollen, sich in jede Kurve zu legen, endlich doch einen Sinn. Das Design, die Idee dahinter, die Farben, das individuelle Anpassen und das ganze Zusammenspiel sind unheimlich stimmig, passen zum Spiel und verbreiten schon beim Hinsehen positive Stimmung. Und erst der Soundtrack. Der Soundtrack ist mega. Ich bekomme jedes Mal schon im Ladebildschirm Lust, die Map zu rocken, als Tintenfisch durch meine Farbe zu tauchen - was sich übrigens richtig smooth anfühlt und ähnliche Überlegenheitsgefühle auslöst, wie das Parkour laufen in Assassins Creed - , hervorzuspringen und alles einzufärben.
Alles in Allem macht das Spiel einfach Spaß und das auch noch ganz ohne Story. Gut ok, es gibt einen Kampagnemodus, der so was ähnliches wie eine Geschichte erzählt, aber der ist nur das Tüpfelchen auf dem I und nicht nötig, um Splatoon zu einem tollen fesselnden Spiel zu machen - wenn auch nur für Zwischendurch.


Es muss nicht immer tiefgründig sein

Ich bin ein großer Fan von Spielen mit gut erzählter Geschichte. Egal ob durch Dialoge, Erzähler, Handlungen, Kontext oder was auch immer. Geschichten sind etwas schönes und verleihen einem Spiel Ausdruck. Doch es gibt so viele Spiele, die ohne oder mit nur wenig vorbestimmter Handlung auskommen und trotzdem absolut genial und fesselnd sind. Splatoon ist nur ein Beispiel dafür. Doch auch größere Franchises zeigen, wie das geht. Nehmen wir Pokemon. Du willst der Beste werden und hälst ganz nebenbei noch irgendein böses Team von seinen Machenschaften ab. Mehr nicht. Die Harvest Moon Reihe steckt dich ohne großen Bezug und Drumherum in die Rolle eines Farmers, wo du dann deine eigene Geschichte mit den Leuten erlebst - die aber auch eher platt ist. Mario wollte immer nur eines: Seine Peach retten. Und Link rettet neben Prinzessin Zelda noch schnell die Welt. Ok, the Legend of Zelda hält in der Regel etwas mehr Details bereit, als die anderen genannten Titel, aber im Kern ist es nicht viel mehr denn Held spielen. Animal Crossing hat keine Geschichte, sondern lässt dich einfach nur neue Freundschaften schließen und das Dorfleben genießen. Oder aber mit Happy Home Designer die Häuser der niedlichen Tierchen gestalten und einrichten.

Das alles sind Spiele, die nicht viel Tiefgründigkeit oder Storytelling benötigen, um Generationen zu begeistern. Und genau das kann Nintendo offenbar wahnsinnig gut. Und neben Nintendo haben auch andere mit diesem Prinzip in der Gamingwelt eingeschlagen. Was tut zum Beispiel Minecraft groß für uns? Nichts. Außer uns eine völlig neue und zufällige Welt hinzuschmeißen, die wir nicht nur erkunden, sondern auch noch nach unseren Vorstellungen formen und gestalten können. Das ist nicht nichts. Im Gegenteil ist das für das Spielerlebnis sogar sehr viel. Und auch No Man's Sky wird sich in diese Kette einreihen und uns ohne Storyline begeistern und dabei auf seine ganz eigene Weise deep sein.

Also was meint ihr, müssen Spiele immer besondere erzählerische Elemente haben, um zu begeistern?    
Review/Rezension zum Game Splatoon

Kommentare

  1. Ich gebe dir recht,ich finde Spiele mit Story interessant,(Krieg es aber meisten nicht hin)mache aber gerne auch mal meine eigene Geschichte.Von mir Daumen hoch

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    1. Freut mich, wenn ich mit der Meinung nicht alleine bin :D

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