Es gibt viele moderne Geschichten, die sich mit dem biblischen Konflikt zwischen Himmel und Hölle oder dem geschäftigen Treiben der Dämonen, die ihre Pakte mit den Menschen schließen, beschäftigen. Doch nicht nur die Neuzeit bringt solche Geschichten hervor. Goethe hat mit Faust seiner Zeit einen eben solchen Pakt thematisiert und diese Zeilen um Doktor Heinrich Faust wurden mit dem Manga Frau Faust nun adaptiert.
Die Tatsache dass Doktor Faust hier zu einer Frau gemacht wurde, stört dabei wenig – künstlerische Freiheit – denn Faust ist doch nur eine Geschichte. Nehmen wir an, er habe tatsächlich existiert, wer sagt dann, dass er nicht eine Frau gewesen sein könnte, die in ihrer Erzählung zu einem Mann gemacht wurde. In einer Männer dominierten Welt wäre das nicht abwegig. Und zu all dem gibt es auch bei Nerdversum wieder eine Einschätzung.
Eine Unbekannte kommt in die Stadt und stellt Marions Leben total auf den Kopf. Die Frau namens Johanna bietet ihm an, ihn zu unterrichten in Dingen die ihn interessieren. Im Gegenzug möchte sie nur eines, nämlich dass der Junge ihr in einer Neumondnacht die Pforten der örtlichen Kirche öffnet – weil sie ihren verschwundenen Hund dort drin vermutet.
Über den Irrsinn dieser Forderung denkt Marion jedoch erst nach, als es zu spät ist und er sich mitten in einem Aufeinandertreffen Doktor Fausts, dessen Dämon Mephisto und einem Inquisitoren wiederfindet. Erst jetzt begreift er, dass diese junge Frau der Doktor Faust ist, von dem hundert Jahre alte Bücher schreiben und entschließt sich kurzer Hand, ihr zu folgen. Doch die Fragen bleiben bestehen: Wie kann das sein? Faust ist doch nur eine Geschichte. Und selbst wenn nicht, müsste er längst tot sein.
In meinen Augen ist Johanna Faust ein sehr interessanter und facettenreicher Charakter. Sie strahlt sowohl Leben und Lebensfreude aus, als auch die Gebrechen eines langen Seins. Sie hat viel erlebt, viel gesehen und viel getan. All das hat seine Spuren in ihr hinterlassen. Außerdem macht es dieser mysteriöse Charakter und seine Hintergrundgeschichte sehr faszinierend, ihr zu folgen und mehr über sie zu fahren. Auch optisch wurde sie gut konzipiert, ihrem Charakter entsprechend würde ich sagen.
Marion hingegen erscheint zumindest im ersten Band noch, wie das typische Helferlein oder Anhängsel. Er kniet sich richtig rein, um von Johanna zu lernen und hinterfragt alles, das er nicht versteht. Auch in brenzligen Situationen gibt er sein Bestes und bemüht sich, von Nutzen zu sein. Doch das ändert nichts daran, dass er erst einmal nebensächlich ist.
Man erfährt bereits jetzt von vielen Geheimnissen und geheimnisvollen Umständen, die sich um Johanna und Sein ranken. Dinge die sie zu verschulden hat und Möglichkeiten und Gefühle, die sie geschaffen hat. Beim Lesen hat man das Gefühl noch viele wundervolle Wunderlichkeiten zu sehen und das einen angenehmen Reiz aus.
Nichts desto trotz hooked einen die Geschichte noch nicht zur Gänze. Ich muss dazu sagen, dass ich auch hier erst mal nichts von dem Manga erwartet hatte und ihn aus reiner Neugier kaufte. Dafür gefällt er mir tatsächlich, ähnlich wie Haus der Sonne das auch eine Neuerscheinung der letzten Woche war, sehr gut. Aber irgendetwas fehlt. Eine winzige Kleinigkeit, die danach schreit, mehr wissen zu wollen.
Dieses Gefühl verstärkt sich möglicherweise noch durch das letzte Kapitel. Während die Geschichte um Johanna und ihren Dämon Mephisto sowie Marion noch in der für Faust üblichen Zeit, beziehungsweise auch einige Jahre danach spielt, beamt uns das letzte Kapitel plötzlich in das Jetzt. Ohne eine Erklärung zu dem Warum, verfolgen wir auf einmal die Schülerin Asaki auf ihrem Heimweg und erfahren, dass auch sie nicht ganz „normal“ ist.
Schön dass so schnell noch ne Review kam.Diesmal interessiert mich der Manga nicht
AntwortenLöschenDas macht doch nichts, man muss ja nicht alles mögen. Morgen kommt dann noch eine ;D
LöschenIst auch glaub ich gut,dass ich nicht alles mag...für meinen Geldbeutel
AntwortenLöschenDas Gefühl kenne ich gut. Man gibt so viel Geld für sein Hobby aus .__.
Löschen