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Der Sexdämon einer Jungfrau

Rezension zum Manga Maria The Virgin Witch (Kazé)

Wie einige von euch vielleicht am Ende des Blogs bereits gesehen haben, ist der Sonntag ab sofort für Rezensionsexemplare reserviert. Damit uns dafür das Kanonenfutter nicht so schnell ausgeht, hat mir Kazé Deutschland freundlicher Weise ein hübsches Päckchen mit Rezensionsmanga zugesendet. Darunter auch die September Neuheit Maria – The Virgin Witch.

Die jungfräuliche Hexe Maria lebt in der Zeit des französisch englischen Krieges und kann diesen Zustand nicht mehr sehen. Sie erträgt es nicht, mitanzusehen wie Menschen sich gegenseitig umbringen. Lieber will sie guten und unschuldigen Menschen helfen und all die anderen an ihrem blutigen Treiben hindern. Wie gut, dass sie eine mächtige Hexe ist ist und somit auch die Mittel zur Verfügung hat. Daher hat sie einen Sukkubus erschaffen, der die Heeresführer verführt und sie so vollkommen von jedem Gedanken an Krieg abbringt – an Sex zu denken, ist auch viel schöner.
Doch ihre Pläne werden durchkreuzt. Und das aus den obersten Reihen der Herrschaft. Was soll sie tun? Und warum hängt dabei alles von ihrer Jungfräulichkeit ab?

Review zum Manga Maria Virgin Witch


Klingt trashig? Ist trashig. Ich muss gestehen, dieser Manga hat mich mehr zum Lachen gebracht, als er sollte. Und vermutlich auch mehr als er wollte. Ich bin mir nicht sicher, ob man mit Maria – The Virgin Witch (allein der Titel, ja) irgendetwas aussagen wollte oder er tatsächlich so stumpfsinnig gemeint war, wie er letztendlich rüberkommt.

Um das Gelesene einmal auf den Punkt zu bringen:
Die Protagonistin ist eine knapp vierzehnjährige jungfräuliche Hexe, die einen Sukkubus geschaffen hat, der sich auf Manipulation durch Sex spezialisiert. Sie ist naiv und einfältig und versucht die Welt zu einem besseren Ort zu machen (nicht dass das verwerflich wäre). In jedem Kapitel geht es mindestens einmal um Sex oder ihre nicht vorhandene Sexualität, mit der sie ständig aufgezogen wird und das auf eine unendlich stumpfsinnige Weise – und zwar von ihrem Sex-Sukkubus der mit seinem Gürtelriemen Outfit die Verkörperung von „sex sells“ darstellt. Und dann geht es um einen mehr oder minder christlichen Krieg, in den sich auch noch leibhaftig die Engel einmischen?
Ich weiß ja nicht.

Der Zeichenstil der Figuren – zumindest der männlichen muss-nur-für-fünf-Panel-herhalten-Charaktere – schreit förmlich nach einer taktischen Dystopie im Steampunk SciFi Setting mit Splatterszenen. Bekommen hat er das. Der Rest der Figuren, gerade Frauen und wichtige Personen sehen aus, wie aus einem misslungenen Shoujo und vor allem alle gleichaltrig. Irgendwie will der Stil nicht so recht zu dem passen, was die Handlung einem weismacht.

Das alles klingt jetzt vermutlich hart und ich habe fast schon ein schlechtes Gewissen, so schlecht über das erste Rezensionsexemplar zu schreiben, doch wir wollen ja ehrlich bleiben. Als Trash-Anime – von mir aus auch Trash-Manga -, der nur zwischendurch mit trockenem Humor für ein paar Lacher sorgen soll, hält der Manga definitiv her. Allerdings auch nur durch Marias ach so ironisch zufällige Jungfräulichkeit. Wer allerdings eine tiefgründige Story möchte oder erwartet, ist hier entweder falsch beraten oder aber hat ein anderes Gespür als ich.

Übrigens finde ich den Titel des Beitrags recht passend. Wie wäre es mit einem Spin-off aus Artemis‘ (Sukkubus) Sicht? „Wie es ist, einen jungfräulichen Meister zu haben, der einen auf alles andere als jungfräuliche Missionen schickt? Ein Eintrag aus dem Leben der Artemis.“ Dieser Widersatz spiegelt die gesamte Geschichte (bisher) recht gut wieder. Review/Rezension zum Manga Maria Virgin Witch

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