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Prinzessin mit dem roten Haar

Rezension zu Yona - Prinzessin der Morgenröte (Tokyopop)

Ich bin müde. Müde von den immergleichen Geschichten, erzählt mit immergleichem Plot und immergleichen Stereotypen an Figuren. In letzter Zeit habe ich so viele Manga gelesen, dass ich anfange die Freude daran zu verlieren. Angesichts der Ergebnisse einer Umfrage, die ich hier vor kurzem durchführte, werde ich das Maß an Manga Reviews womöglich auch etwas zurückschrauben. In jedem Fall werde ich in Zukunft nur noch Werke kaufen beziehungsweise von Verlagen anfragen und rezensieren, die mich wirklich brennend interessieren. Das möglichst viel rezensieren wollen, um eine große Bandbreite anbieten zu können, war zwar eine gute Idee, aber es schlaucht mich auch.
Doch nun zum heutigen Manga. Aus den eben genannten Gründen habe ich diesen Artikel eine Weile vor mir hergeschoben, selbst als ich den Manga bereits gelesen hatte. Die Rede ist von Yona - Prinzessin der Morgenröte der in den Tokyopopcharts momentan ganz hoch im Kurs ist.


Die junge Yona ist die Prinzessin eines Reiches. Da sie keinen Bruder hat und es auch anderweitig keinen Kronprinzen oder Anwärter gibt, bestimmt sie, wer der nächste König werden wird. Besser gesagt ihr Vater. Denn nach dessen Ableben wird König, wer Yona ehelicht und diese Entscheidung wird er treffen. Dass die Prinzessin das nicht möchte, dass sie jemanden heiraten will, den sie liebt, ist nur zu verständlich. Doch ihre Gefühle vertragen sich nicht mit ihrer sozialen Stellung. Denn nicht jeder ist imstande ein Königreich würdevoll und gerecht zu regieren.
Außerdem könnte Yonas Liebe ihre Ehre aufs Spiel setzen. Sie ist seit früher Kindheit schon in ihren Cousin Su-Won verliebt. Der aber behandelt sie selbst zu ihrem sechzehnten Geburtstag noch wie das Kind von damals. Und als er dann noch klammheimlich in der Nacht der Feier, als alle betrunken schliefen, ihren Vater den König ermordet, versteht Yona die Welt nicht mehr.
Getrieben von Furcht und Verzweiflung flieht sie mit ihrem Leibwächter Hak - mit dem sie ebenfalls aus Kindertagen befreundet ist - in den Wald. Yonas Welt zerbricht in Scherben und sie weiß nicht mehr, was sie glauben soll.

Review zum Manga YonaAkatsuki no Yona ist eine schöne Geschichte, die Liebe und Abenteuer in einer mittelalterlichen Fantasiewelt vereint. Sie beschäftigt sich dabei nicht nur mit Yonas Gefühlen und denen der beiden Jungen, die sie seit Jahren um sich hat. Hak und Su-Won sind zwar offensichtlich beide potenzielle Loveinterests, bekommen aber auch genug Raum in der Erzählung, um ihre eigenen Geschichten und Gedanken mit uns zu teilen. Darunter vor allem die Beweggründe für ihr Handeln und die Art, wie sie mit Yona interagieren.
Davon abgesehen hat der Manga aber auch eine starke politische Ebene. Das Land Koka wird von einem König regiert. Ein gütiger weichherziger König, dem von seinen Heerführern nur wenig Respekt entgegengebracht wird, da er kein Durchsetzungsvermögen hat. Das Volk hingegen liebt ihn dafür umso mehr.
Neben dem König gibt es außerdem fünf Klans, die für millitärische und wirtschaftliche Sicherheit im Land sorgen. Die Anführer dieser Klans werden nun damit beauftragt, darüber zu bestimmen, wer der neue König wird, nachdem die Prinzessin spurlos verschwand.
Die dabei entstehenden Konflikte zwischen den einzelnen Klans, Su-Won der König werden will und Yona und Hak sind nicht nur geschichtlich interessant, sondern befassen sich auch mit realistischen politischen Problemen.

Doch auch wenn der Manga großes Potential hat, fühlen sich der Handlungsablauf und die Entscheidungen die Yona im Laufe der Zeit trifft, sehr stark nach Fanfiction an. Die Entscheidungen sind zu irrational und abenteuerlich, um dem tatsächlichen Geschehen des anberaumten Zeitalters zu entsprechen. Sicherlich sprechen wir hier von einem fiktiven Werk, das in einer fiktiven Version des Mittelalters spielt und in erster Linie unterhalten möchte, so wirklich gut will sich die Handlung dennoch nicht anfühlen.
Auch die Figuren sind nicht herausragend genug, um die Geschichte retten zu können und mir schmackhaft zu machen. Sicherlich ist Yona einen Blick wert, doch ein Must-read ist er definitiv nicht. Lediglich eine weitere schöne Geschichte mit historischem Touch.Wie gut, dass der Chris da eine andere Meinung hat. Review/Rezension zum Manga Yona

Kommentare

  1. Ich bekomme den Manga zu Weihnachten,mal sehen wie er ist

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    1. Ich denke, dir wirst deine Freude an ihm haben. Nur wenn man schon eine ganze Menge gelesen hat, wird man mancher Sachen überdrüssig. Gib mir aber gerne Rückmeldung, was du von ihm hältst.

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