Als großer Fan von Fuchsgeist/-dämon Figuren wollte ich Demon Prince schon lange anlesen – eigentlich seit Erscheinen des ersten Bandes vor zwei Jahren. Aber wie das ja so ist, man möchte sofort weiterlesen und nicht Monate auf die Folgebände warten, also wartet man eben gleich, bis man ihn mitnimmt. Jetzt endlich habe ich mir Band eins gegönnt und was ich letztendlich davon halte, erfahrt ihr nun.
Himari Momochi hat keine Familie mehr, sie ist eine Waise. An ihrem 16. Geburtstag allerdings erhält sie ein Testament, das ihr ein altes Anwesen vererbt und zum ersten Mal fühlt sie sich ihrer verstorbenen Familie nahe.
Bei dem Haus handelt es sich um ein sehr altes traditionelles Anwesen, das tief im Wald liegt und von dem die Leute sich erzählen, dort würde es spuken. Und tatsächlich findet sie das verfallene und von Vandalismus geprägte Gebäude nicht ohne ungebetene Gäste vor. Der junge Aoi und seine beiden Freunde leben dort schon eine ganze Weile und weigern sich, das Haus zu verlassen. Doch nicht nur das, sie drängen Himari, ihr Erbe aufzugeben und diesen Ort zu verlassen.
Bald stellt sich heraus, dass das Momochi Anwesen ein Tor zwischen der irdischen und der Anderswelt ist, an dem sich Geister und Dämonen tummeln. Wesen die die letzte lebende Momochi in ihren Fängen wollen. Und Aoi ist der Beschützer dieses Tores.
Die Geschichten um Fuchsgeister ähneln sich alle in der ein oder anderen Gegebenheit. Oftmals ist ein altes Gebäude oder Schrein im Spiel, meistens ein Ort voller kleiner und großer Geister und Dämonen, die nicht alle friedfertig sind und eigentlich immer ein Mädchen, das von ihm beschützt wird inklusive romantischer Gefühle. Zwei sehr schöne Beispiele dafür sind Kamisama Hajimemashita (im deutschen Kamisama Kiss) und Inu x Boku Secret Service.
Fuchsgeister üben eine besondere Faszination auf mich aus, da sie ein sehr spezielles Erscheinungsbild haben, das sich selten groß unterscheidet (weißes Haar/Fell und in ihrer Geistform traditionelle japanische Kleidung). Ihr Auftreten hat etwas Mystisches und Atemberaubendes an sich. Außerdem haben sie meist recht ähnliche Charaktereigenschaften; auf ihre Art etwas unnahbar, offen oder unterschwellig fürsorglich und charmant. Das Gesamtpaket gefällt mir einfach unheimlich gut und wenn ich einen Manga oder Anime mit solch einer Figur finde, kann ich kaum widerstehen.
Doch wie sieht es nun mit Demon Prince im Speziellen aus? Setting und Idee hinter den Figuren sind nicht neu, gerade in diesem Bereich, aber das müssen sie ja auch nicht. Wichtig ist nach wie vor die Umsetzung und Wirkung auf den Leser. Und die wird hier hauptsächlich durch die Charaktere erzielt.
An der Handlung ist zumindest im ersten Band noch nicht viel dran. Aoi ist als Beschützer an das Momochi Anwesen gebunden und kann es auch nicht verlassen. Yukari und Ise sind zwei Geister, die seinem Befehl unterstehen und daher mit ihm dort leben. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass besonders die böswilligen Kreaturen in der Anderswelt bleiben. Und Himari platzt dazwischen, drängt sich auf und möchte für Aoi da sein, weil sie etwas Besonderes in ihm sieht. Bis hierhin erst mal nicht außergewöhnlich.
Im ersten Band sind Yukari und Ise noch nicht sonderlich gegenwärtig, weswegen es schwer fällt, sie als Figuren zu analysieren. Zu Himari und Aoi dagegen kann man sich recht schnell ein Bild machen.
Sie ist leicht verunsichert, möchte aber über ihren Schatten springen und in dem Haus bleiben, auch um Aoi bei seiner Aufgabe zu unterstützen. Dass sie sich selbst dabei in Gefahr bringt und ihm zusätzliche Last aufbürdet – jemand muss sie ja beschützen –, sieht sie dabei nicht. Ihre naive Art macht sie einem fast schon wieder unsympathisch, dennoch interessiert es einen, wie es mit den beiden weitergeht.
Aoi hingegen ist in seiner verantwortungsvollen Rolle körperlich und mental ein wenig überfordert, besonders weil er sich als Mensch unendlich einsam fühlt. Das begreift man schnell durch seine sehr anhängliche und körperlich anbandelnde Art gegenüber Himari. Obwohl er der Wächter über das Tor ist, spürt man sein junges Alter und eine gewisse Melancholie in seinem Herzen. Im Vergleich zu anderen Fuchsgeistern, ist er außerdem ein fröhlicher Mensch und lacht auch mal.
Etwas das dem Manga zusätzlich guttut und vielleicht sogar ein wenig zum Gefallen beiträgt, ist der anmutige Zeichenstil. Er verleiht der Geschichte eine besondere Atmosphäre und den Charakteren etwas Liebenswertes. Wer also übernatürliche Geschichten, angesiedelt in der japanischen Mythologie schätzt, kann hier auf jeden Fall einen Blick reinwerfen.
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