ich bin Anna und ich lese leidenschaftlich gern Manga! Herangeführt wurde ich an das Thema durch die alten RTL2 Anime wie DoReMi, Dragonball, Digimon und Jeanne die Kamikaze Diebin. Meine Sammlung begann vor 10 Jahren recht einseitig mit einem Faible für Shoujo, mittlerweile lese ich allerdings kreuz und quer durch alle Genres, auf der Suche nach besonderen Geschichten, einzigartigen Protagonisten und viel Liebe für Details.2018 war für mich vor allem der neue Manga-Verlag Altraverse ein Highlight, da er mit einem enorm starken Lineup startete, ihr werdet also so einige Titel aus diesem Hause auf meiner Liste finden. Doch auch die anderen Verlage haben wirklich viele Highligts nach Deutschland geholt, von denen ich euch die, die mir am Herzen liegen, nun vorstellen werde.
The promised Neverland
Carlsen
Emma wächst liebevoll behütet von einer Mama in einem Waisenhaus neben vielen anderen Kindern auf. Die tägliche Routine ist immer die gleiche: Unterricht, Intelligenztests, Spielen. Wie alle Waisen wünschen die Kinder sich nichts sehnlicher, als adoptiert zu werden, zum Glück passiert das auch alle paar Monate und ein ausgewähltes Kind darf das Waisenhaus verlassen. Doch als Emma dem Kind folgt, das vom Waisenhaus weggebracht wird, entdeckt sie die schreckliche Wahrheit, denn kein Kind, das bisher adoptiert wurde, lebt nun in einer glücklichen Familie. Nun ist Emma klar: Ihr und den anderen Kindern bleibt nur die Flucht!
Ich hätte nie gedacht, dass der Manga mich
so überzeugen würde. Als ich auf dem Buchrücken von dem „dunklen
Geheimnis“ las, das über dem Waisenhaus liegt, erwartete ich eine
relativ stereotypische Entwicklung, doch die Story hat
mich von Band 1 an gefesselt. Die Verwicklungen im Waisenhaus sind
unglaublich spannend dargestellt und der Manga kreiert eine absolut
faszinierende Welt, in der alles passieren kann. Mit einer kleinen Prise
Horror überzeugt dieser Abenteuer-Manga absolut!
Die Walkinder
Carlsen
Chakuro lebt auf dem Schlammwal: Einem riesigen Wesen, dass ziellos durch ein ewiges Sandmeer treibt. In seinem Dorf gibt es Kinder, die mit dem sogenannten „Saimia“ geboren werden und somit Zauberkräfte besitzen - diese sind jedoch zu einem frühzeitigen Tod verdammt. Die Dorfbewohner haben sich jedoch seit Generationen mit ihrem Schicksal abgefunden und leben friedlich miteinander - bis sie eines Tages von einer fremden gefühlslosen Nation angegriffen werden, die behauptet, auf dem Schlammwal würden nur Sünder leben.
Der Manga bietet wunderschöne Zeichnungen
und ein sehr mystisches Flair. Schnell kommen Fragen über die magische
Welt auf, in der Chakuro lebt. Abgeschottet von allem wird auch der
Leser, der - genau wie die Bewohner des Schlammwals
- nur Stück für Stück die wahre Geschichte der Welt erfährt.
Fantasy-Abenteuer Fans kommen hier voll auf ihre Kosten.
Atelier of Witch Hat
Egmont Ehapa
Coco wäre so gern eine Hexe! Doch leider kann sie nicht zaubern - das glaubt so zumindest, denn als sie verbotenerweise einen Zauberer bei der Arbeit beobachtet, lernt sie, dass Zauberei nur aufgrund von gezeichneten Zirkeln funktioniert. Als sie in naiver Unschuld ebenfalls versucht, einen Zauber zu vollführen, geschieht schreckliches, doch zum Glück nimmt der Zauberer sie im seine Obhut.
Ich liebe Hexen und Zauberer seit Harry
Potter, aber dieses Setting ist wirklich sehr besonders. Mir gefällt vor
allem die sehr durchdachte Form der Magie mithilfe der Zirkel und dass
eigentlich jeder zaubern kann, wenn er weiß
wie. Die Zeichnungen des Manga sind ein Traum! Und auch wenn die
Charakter vielleicht ein bisschen stereotypisch sind, verzaubern die
Welt und die Geschichte auf jeden Fall!
Interviews mit Monster-Mädchen
Altraverse
Der neu-gegründete Verlag Altraverse startete mit sehr vielen starken Titeln, von denen ihr auch noch mehr in meinen Highlights lesen werdet. Einer davon ist „Interviews mit Monster-Mädchen“:
In diesem Slice of Life Manga geht es um den Biologie-Lehrer Takahashi, der ein besonders Interesse für sogenannte „Demis“ (die eben im Titel auftauchenden Monster-Mädchen) hat. Dabei geht es nicht um romantisches Interesse, sondern darum, sie besser zu verstehen, um sie in der „normalen“ menschlichen Gesellschaft besser integrieren zu können und Ihnen das Leben an einigen Stellen zu erleichtern. Die Monster-Mädchen, die im Vordergrund stehen sind die Vampirin Hikari, der Dullahan Kyoko (Monster, die ihren Kopf separat unter ihrem Arm o.ä. tragen), die Schneefrau Yuki und Takashis Kollegin Satou, die ein Sukkubus ist.
Bemerkenswert an diesem Manga sind vor
allem die Charaktere: Jeder Demi hat gewisse Probleme aufgrund seiner
Eigenheiten. Wo zum Beispiel Sukkubi in andern Manga dafür benutzt
werden, Ecchi-Szenen zu erzeugen und Stöhn-Geräusche
zu erzeugen, beleuchtet dieser Manga auch die Schattenseiten eines
solchen Daseins: Satou findet keinen Freund, weil sie nie weiß, ob die
Gefühle der Männer für sie nur durch ihre Sukkubus-Pheromone ausgelöst
werden. Kyoko muss stets auf ihren Kopf aufpassen,
gleichzeitig jedoch auch ihre Schultasche halten oder im
Sportunterricht mitmachen, gut, dass sich ihr Körper auch getrennt von
ihrem Kopf bewegen kann... oder?
„Interviews mit Monster-Mädchen“ ist vor
allem ein Manga für Slice of Life und Comedy Fans, denn er erzählt mit
Leichtigkeit und jede Menge Spaß verschiedene Episoden aus dem
Schulleben der Mädchen. Wer mag kann sich vorher auch
den Anime auf Crunchyroll ansehen, um herauszufinden, ob die
Ausrichtung gefällt.
Die Neuauflage des 2004 bei Tokyopop
erschienenen Manga bleibt stark diskutiert. Die behandelten Themen
reichen von Mobbing über sexuelle Belästigung, Selbstmord,
Vergewaltigung und Drogen. Sicher sind einzelne Szenarien an einigen
Stellen überzogen dargestellt, aber es handelt sich um sehr
tatsachennahe Berichte, die zur Aufklärung und Verständnis solcher
Erlebnisse und der Leidtragenden beitragen sollen. Die Geschichten
schocken - aber das sollen sie auch, um gerade junge Mädchen auf
diese Problematiken aufmerksam zu machen und vor allem nachdenklich zu
stimmen. Für „schwache Gemüter“ und sicherlich auch ein zu junges
Publikum mag die Reihe nichts sein, ich denke jedoch, dass es sich um
Themen handelt, mit denen sich jeder auseinandersetzen
und nicht die Augen davor verschließen sollte.
Scum‘s Wish
Kazé
Wer war nicht mindestens einmal in seinem Leben unglücklich verliebt? Den Protagonisten dieses Manga geht es genauso: Hanabi liebt ihren Bruder und Mugi ist seiner Lehrerin verfallen, jedoch lassen die beiden es nicht auf sich beruhen, nein, sie benutzen sich gegenseitig, um ihrer unglücklichen Verliebtheit zu frönen: Hanabi stellt sich vor, Mugi wäre ihr Bruder und Mugi sieht in Hanabi seine Lehrerin. Klingt verdreht? Das ist es auch!
In einer sehr düsteren Weise erzählt
„Scum‘s Wish“ vom Erwachsenwerden, Problembewältigung und der Liebe.
Hanabi neigt zu selbstzerstörerischen Tendenzen und auch Mugi weiß noch
lange nicht, wo er eigentlich genau steht oder stehen
will. Die Liebe ist nicht einfach, das wissen wir wohl alle, doch die
düsteren Abgründe, die diese Geschichte aufwirft, sind mal eine ganz
andere Art von Liebesdrama.
Den Anime gibt es auf Amazon Prime zu sehen, ich finde den Manga jedoch stärker.
Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt
Altraverse
Ja, ich weiß: Wir hatten schon jede Menge Isekai-Settings in Anime und Manga, trotzdem ist „Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt“ eine kleine Perle in diesem Genre.
Schneller als gedacht verliert der
Protagonist in unserer Welt sein Leben, als er sich heldenhaft für einen
Freund opfert. Doch damit hätte er nicht gerechnet: Eine Stimme in
seinem Kopf verkündet ihm die Wiedergeburt in einer neuen
Welt - Hört sich gut an? Erstmal ja, doch als er in einer fremden Welt
sein neues Leben beginnt, ist er ein Schleim. Tatsächlich wurde er
jedoch mit sehr vielen nützlichen Fähigkeiten ausgestattet, die es ihm
erlauben, seine gesamte Umgebung für sich zu nutzen
und ehe er es sich versieht scheint er eins der stärksten Monster zu
sein und schart Untergebene um sich.
Mit sehr viel Witz und Charme erleben wir
den Werdegang des Schleims Rimuru in seinem neuen Leben. Der Manga macht
einfach Spaß und bietet gleichzeitig viel Action und Fantasy. Rimuru
ist ein sehr kluger Hauptcharakter, der das
beste aus seine Situation macht und das ist oft sehr faszinierend. Wenn
ihr das Isekai-Genre mögt, solltet ihr hier definitiv einen Blick
reinwerfen! Wenn nicht, aber Fantasy und Comedy voll euer Ding ist, dann
auch! Seid ihr unsicher, so könnt ihr auch den
Anime zu diesem Manga auf Crunchyroll schauen, dieser ist meiner
Meinung nach auch sehr gut umgesetzt worden.
Made in Abyss
Altraverse
Der Abyss ist ein riesiger Abgrund, der unendlich weit in den Erdkern hineindringt. Höhlentaucher erforschen ihn seit geraumer Zeit und viele von ihnen kehren - vor allem aus den Tiefenschichten - nicht mehr lebend zurück. Riko ist eine Waise, die jedoch genau das vor hat: die Tiefen des Abyss zu erforschen und dabei ihre Mutter, die auch eine Höhlentaucherin war, zu finden. Bei ihren Abenteuern in den oberen Schichten des Abyss trifft Riko auf einen Reg, einen Roboter in Jugengestalt und damit fällt ihre endgültige Entscheidung, gemeinsam mit ihm ihr Abenteuer zu beginnen.
De vermeintlich niedliche Zeichenstil des
Manga täuscht: Made in Abyss zeigt die volle unbarmherzige Brutalität,
die solch ein Abenteuer mit sich bringt; inklusive Blut, Tränen,
Mutationen und der Abtrennung von Gliedmaßen. Riko
und Reg müssen sich ihren Weg durch den Abyss wirklich sehr hart
erkämpfen. Das ist ein Punkt, warum der Manga sich von anderen
Fantasy-Abenteuern abgrenzt und der zweite ist die großartige Welt, die
der Abyss bietet! Er ist eine riesige, märchenhafte Welt,
die Grenze des Möglichen scheint dort wirklich nur die Fantasie zu
sein.
Sehr schön umgesetzt ist auch der Anime,
der bei Universum Anime hierzulande erschienen ist, im Manga stört mich
manchmal die Skizzenhaftigkeit der Zeichnungen, im Anime kann man die
farbenfrohe, schier endlose Welt des Abyss ein
kleines bisschen besser genießen. Nichtsdestotrotz lege ich allen von
euch auch den Manga sehr ans Herz.
Goblin Slayer
Altraverse
Während große Helden doch eigentlich gegen Drachen, Dämonen und co. kämpfen, gibt sich dieser hier mit niederen Wesen zufrieden: den Goblins. Nicht zu unrecht, denn ihre große Zahl verursacht der Welt von „Goblin Slayer“ jede Menge Probleme: Frauen werden entführt und vergewaltigt, Bauernhöfe niedergebrannt und junge Heldengruppen durch die vermeintlich leichten Gegner getötet. Der Goblin Slayer nimmt also aus Prinzip nur Quests in der Gilde an, bei denen Goblins beseitigt werden müssen. Dabei trifft er auf eine junge Priesterin, deren Gruppe gerade brutal von Goblins getötet wurde.
Wer liebt sie nicht? Die Helden in
scheinender Rüstung mit einer liebreizenden Prinzessin, die zu Hause auf
sie wartet? Nichts dergleichen erwartet euch in Goblin Slayer, aber
gerade das macht seinen Reiz aus. Der Manga spart nicht
an Blut, Gewalt, expliziten Szenen und Gedärmen, allerdings ist er
verdammt gut gemacht, weil er dadurch einen gewissen Realismus erhält.
Ich habe mich nie gefragt, was eigentlich mit den ganzen vermeintlich
unwichtigen kleinen Monstern passiert, wenn ich
in Computerspielen mit meinem Helden Dämonen und böse Zauberer
vernichten gehe. Doch die eigentliche Gefahr sind doch kleine Monster,
die ein einfacher Bauer nicht besiegen kann, die in Massen seine Farm
überfallen, seine Tochter entführen, mit ihr mehr Goblins
zeugen, um sich an den Menschen zu rächen. Gut, dass der Goblin Slayer
uns beschützt!
Um einen Einblick in den Manga zu erhalten, eignet sich auch der Anime, der bei Wakanim kostenlos zu sehen ist.
Sacrifice to the King of Beasts
Carlsen
Saliphie soll dem König der Biester geopfert werden und da sie keinen Zufluchtsort hat, stellt sie sich tapfer ihrem Schicksal. Doch dabei findet sie heraus, dass der König gar kein so böses Monster ist, wie alle behaupten, durch ihre Direktheit und Ehrlichkeit erkämpft sich Saliphie in wenigen Tagen das Herz des Königs, sodass dieser sie zur Frau nehmen will. Dochnwas sagen die anderen Biester denn dazu? Ein Mensch an der Seite des Königs? Saliphie ,iss sich ihren Platz künftig hart erkämpen.
Irgendetwas zieht mich ja an bei diesen
Liebesgeschichten Mensch + Monster: Kamisama Kiss, InuYasha, The Water
Dragon’s Bride... auch „Sacrifice to the King of Beasts“ kann sich
meiner Meinung nach nahtlos in die erfolgreichsten
Manga dieses Genre einreihen. Das Setting stimmt, die Protagonistin
Saliphie ist ein starkes Mädchen mit einigen Unsicherheiten, die sie
noch aus dem Weg räumen muss im Wachstumsprozess und der König ist genau
die richtige Mischung aus Sturheit, Stolz und
Liebenswürdigkeit. Fans der genannten Manga sollten unbedingt auch in
diesen schauen, der Mix aus Fantasy-Setting und Liebe funktioniert hier
prima!
Real Account
Tokyopop
Ataru ist im Internet eine sehr beliebte
Persönlichkeit mit vielen Followern. Als er sich plötzlich wortwörtlich
über Nacht IM sozialen Netzwerk befindet sollte ein Traum in Erfüllung
gehen, doch es handelt sich bei dem Spiel, an
dem er nun teilnehmen muss, wohl eher um einen Alptraum. Verliert er,
bedeutet das seinen Tod, doch nicht nur er muss sterben, auch seine
Follower würde dann das Zeitliche segnen. Plötzlich möchte ihm niemand
mehr folgen, was in dem kranken Spiel jedoch ebenfalls
einem Todesurteil gleichkommt, zum Glück findet er eine Verbündete und
gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen.
Der Manga ist etwas besonderes, weil er mit
ganz alltäglichen Ängsten und Problemen spielt. Das soziale Netzwerk,
welches für viele von uns aus dem Leben nicht mehr wegzudenken ist, als
Austragungsort eines kranken Spiels ist eine
geniale Idee! Die ganze Bandbreite an hässlichen menschlichen
Persönlichkeiten wird in dem Manga durch die verschiedenen Aufgaben
offenbart und trägt so zur psychologischen Achterbahnfahrt der
Geschichte bei.
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