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Ägyptens letzter Medjai

Assassins Creed Origins Gameplay Ingame Wallpaper
Nach Assassins Creed Revelations habe ich alle weiteren Ableger des Franchise boykottiert, weil es zum einen zu viele Meldungen von diversen Bugs, schlechtem Handling und flacher Story gab, zum anderen aber auch nur jeweils ein Jahr zwischen den Titeln lag und seien wir mal ehrlich, wie ausgereift kann ein Spiel nach einem Jahr sein, selbst bei einer Firma wie Ubisoft? Genau.
Als dann aber nach dieser schier unendlichen Dürreperiode ein Jahr Pause kam - unfassbar ja, deswegen wurde das Loch mit Chronicles gestopft, because of Money - und schlussendlich Origins angekündigt wurde, war ich hyped. So richtig hyped. Nicht nur dass sie sich endlich mal wieder Mühe gegeben hatten, sich Zeit nahmen das Ding auch ordentlich zu entwickeln, nein es spielt auch noch in Ägypten. Bevor meine Affinität für Japan mit der Liebe zu Anime und Manga aufkam, war ich wahnsinnig fasziniert von der altägyptischen Geschichte, den Traditionen und dee Mythologie. Das perfekte Spiel für mich.

Nein ich bin noch nicht durch mit dem Spiel, noch lange nicht. Genau genommen bin ich erst auf Level 24, was vorallem daran liegt, dass ich sehr viel Zeit mit story irrelevanten Nebenquests und dem Erforschen der wunderbaren Spielwelt verbringe, denn allein das macht AC Origins schon unglaublich spielenswert. Dann gehen etwa alle 15 Minuten etwa 10 Minuten für das Erstellen eines Screenshots drauf und schon hat man zahlreiche Spielstunden ohne irgendwas erreicht zu haben. Aber ist es nicht gerade das, was ein gutes Spiel ausmacht? Sich darin verlieren zu können.

In Origins spielen wir mit Bayek wieder mal eine Art Assassinen, da es im alten Ägypten keinen Assassinenbund gab. Stattdessen ist Bayek ein Medjai, ein Beschützer des Pharaohs und des Volkes, und zwar der letzte. Unter der Schreckensherrschaft von Pharaoh Ptolemaios wurden alle Medjai ermordet und wir sind der letzte Überlebende. Aus gegebenem Anlass und hinzukommenden persönlichen Interessen, haben wir also eine scheiß Wut auf diesen Pharaoh und seine Anhänger. Was tun also? Sich rächen.

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Das Spiel beginnt - für die mir bekannten Teile unüblich - mit der Ermordung eines Anhängers Ptolemaios und dem anschließenden Kampf gegen dessen Leibwächter. Dass es nicht alles sein kann diese fünf Gestalten zur Strecke zu bringen, wird damit recht schnell klar. Die ersten Spielstunden verbringen wir also damit, in unser Heimatdorf zurückzukehren, unseren Freunden zu helfen und uns schließlich aufzumachen zu restlichen Anhänger zu finden. Doch was kommt dann?
Der Komplott und die Intrigen innerhalb der ägyptischen Herrschaften scheint wahnsinnig tiefgreifend und verzweigt. Anhänger um Anhänger, Hauptmann um Hauptmann decken wir andere Skandale und Ungerechtigkeiten auf. In Nebenmissionen helfen wir dann dem von machtgierigen Offizieren geschundenen Volk dabei, seine Gerechtigkeit zu erlangen. Wir rächen Tote, befreien Rebellen und Gefangene, eskotieren, beschaffen Lebensmittel und Medizin die von Soldaten entwendet wurden, sammeln Inmformationen und vieles mehr.

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Die üblichen Assassins Creed Mechaniken wecken nostalgische Gefühle und lassen auch jemanden wie mich, der Jahre lang keinen aktuellen Teil mehr spielte, sich leicht und ohne große Hürden zurechtfinden. Einige Kleinigkeiten fühlen sich anders an als früher, doch das ist ok, denn nur mit Veränderung und Ausprobieren kommt Fortschritt.
Besonders die Neuerung keine Assassinensinne mehr zu haben und für das Aufspüren von Objekten, Gegnern und Quests stattdessen Senu, Bayeks treue Vogelgefährtin, nutzen zu können und müssen gefällt mir sehr gut. Einerseits ist diese Mechanik sehr immersiv eingebaut und andererseits fühlt es sich gut an, den flinken Vogel durch die Lüfte zu steuern. Auch kann man Senus Fähigkeiten durch das Synchronisieren mit Aussichtspunkten verbessern. Einziger Kritikpunkt: Sobald eine Quest in der Nähe ist, wird ein störendes Banner eingeblendet, das uns darauf hinweißt doch bitte Senu zu benutzen, ob wir wollen oder nicht und dieses Banner verschwindet auch nicht und ist nicht abstellbar.
Neben Senu haben wir auch ein Dromedar auf dessen Rücken wir die Wüste durchqueren können. Hieran neu ist nur die Möglichkeit das Tier auf Knopfdruck per Autopilot steuern zu können, sprich wir müssen nichts mehr machen und folgen automatisch einem vorgegebenen Pfad zum nächsten Questziel. Mag praktisch sein, soll wie ich hörte nicht ganz fehlerfrei funktionieren, ich selbst nutze es jedoch nicht, da ich viel zu gerne selbst herumlaufe und reite um die Welt abseits der ausgetretenen Pfade zu erkunden.

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Ein Thema bei dem ich mir etwas uneins bin, ist das Waffensystem. Es gibt viele verschiedene Waffentypen die wir nutzen können. Vier verschiedene Bogentypen und mehrere Nahkampfwaffen mit oder ohne Reichweite. Diese können bei Schmieden verbessert und somit dem aktuellen Spielerlevel angepasst werden. Damit ist es nicht zwingend nötig, neue Waffen zu suchen oder kaufen, da man auch seine Starterwaffe einfach mitziehen kann, wenn sie einem gefällt. Es sei denn natürlich man bekommt eine seltene oder legendäre Waffe, diese haben spezielle Effekte und mehr Stats die auf Gegner wirken (vergiften bei Treffer beispielsweise).
Und damit sind wir an dem Punkt der mich stört. Der Ingame Shop. Es ist möglich diese komplett over powerten Waffen mit Echtgeld zu kaufen und sich somit den kompletten spielerischen Fortschritt vorwegzunehmen. Ok, von mir aus, wer's brauch. Was ich allerdings weniger begrüße, sind "kostenlose" legendäre Waffen die wir beim Kauf von Addons bekommen. Mit der Gold Edition kam ein Season Pass und mit jedem Season Pass Element kommen neue Waffen als "Geschenk". Diese sind nicht herunterladbar oder aktivierbar, sondern werden automatisch dem Inventar hinzugefügt und können nicht zerstört oder verkauft werden. Das mag Meckern auf hohem Niveau sein, doch ich möchte keine ercheateten Benefits im Spiel haben. Ich möchte mir das selbst erarbeiten.

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Genug gemeckert. Lasst uns über das sprechen, das mich am Spiel am meisten gepackt hat: Bayek. Unser Protagonist mag der Held des Spiels sein und dem Volk helfen, doch direkt ein klassischer Held ist er nicht. Er hat eine gewisse Doppelmoral. Erwischt er jemanden beim Stehlen oder Plündern von Grabstätten, rügt er diese Person. Looten wir als Spieler jedoch selbiges, entschuldigt er sich bei den Göttern mit der Begründung, er brauche das. Kein Held sollte perfekt sein.
Doch auch die Geschichte und Bayeks Werdegang sind wahnsinnig spannend. Über die Zeit hinweg erfahren wir, wie und warum sein Sohn starb - was sehr schnell bekannt gemacht wird. Wir erfahren Schicksalschläge die Bayek erleiden musste. Wir spielen Rückblenden zu einer Zeit zu der Sohnemann noch lebte und können herzerwärmende Unterhaltung zwischen den beiden mitanhören. Doch wir erleben auch hautnah die Schicksalsschläge die Bayek zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht ereilt haben. Wir begleiten ihn auf seinem Weg, auf seinem Rachefeldzug und durch sein Leiden. Das alles macht unseren Protagonisten sehr menschlich und sehr greifbar obgleich er eine fiktive Figur ist.
In jedem Fall hält die Geschichte viele what-the-fuck-Momente bereit, mit denen ich so niemals gerechnet hätte, Wendungen die nicht zwingend vorhersehbar sind und daraus resultierende neue Abenteuer und Wege die wir einschlagen können. Ich bin gespannt wie es weitergeht und was Bayek noch erleben darf und muss.

Übrigens habe ich lediglich AC, AC2, AC Brotherhood, Revelations und hiermit Origins gespielt, überlege aber aktuell einen der zwischen liegenden Teile auszuprobieren. Habt ihr Empfehlungen, welcher am spielenswertesten wäre?

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