Mangahighlights 2019Neuauflagen Neuheiten Neu-Verliebt

Wer bin ich?

Hallo ihr Lieben, ich bin Olga-chan! Ich bin 24 Jahre alt und beschäftige mich jetzt seit 8 Jahren mit Anime und Manga. Aktiv bin ich auf Twitter und Instagram unter dem Namen @speckolga. Durch einen Animerewatch alter Klassiker wie Sailor Moon oder Detektiv Conan habe ich auch Mangas für mich entdeckt. Meinen ersten Manga habe ich damals in der Bibliothek ausgeliehen: Fruits Basket. Seitdem bin ich nicht mehr zu stoppen und meine Sammlung hat sich auf über 1.500 Exemplare ausgeweitet.

Angefangen habe ich zwar mit romantischen Mangas, doch mittlerweile lese ich eigentlich alle Genres und möchte euch daher heute eine bunte Mischung meiner Highlights zeigen. 2019 gab es für mich wirklich viele Highlights, darum habe ich sogar drei verschiedene Wege genutzt, diese zu präsentieren: Auf meinem Instagram Account findet ihr meine Highlights, die ich im Thalia Rostock aufstellen durfte, außerdem habe ich beim Jahreshighlights-Podcast von anihabara.de mitgemacht und nun darf ich auch noch für die liebe Meg diesen Beitrag verfassen! Vielen Dank und viel Spaß beim Lesen!

Beastars

Oktober 2019

Die Ankündigung von Beastars war für mich keine Überraschung! Der Manga hat in Japan mehrere Newcomer-Peise abgeräumt und trifft mit seiner Zoomania-Thematik den Nerv der Zeit.

Der Manga dreht sich um eine Schule von anthropomorphen (= vermenschlichten) Tieren, die mit den Problemen zwischen Pflanzen- und Fleischfressern zu kämpfen haben. Als nämlich Alpaka Tem tot aufgefunden wird, herrscht Misstrauen zwischen den verschiedensten Tieren. Grauwolf Legoshi hat bisher seine Triebe immer unterdrückt, als er jedoch auf ein Kaninchenmädchen trifft, muss er gegen seine dunkle Seite ankämpfen.

Was mich besonders fasziniert hat, ist die Sorgfalt mit der die Charaktere aufgebaut werden. Die Tiere haben sowohl für ihre Rasse typische Eigenschaften als auch solche, die wir als menschlich betrachten würden. So ist zum Beispiel der Rothirsch Louis, der Star der Theater-AG, anmutig und auch etwas aggressiv, was in der Tierwelt durch das Geweih gefördert wird, aber in seiner Denkweise äußerst menschlich. Der innere Kampf, den Legoshi zu führen hat, ist ebenfalls sehr interessant, denn man weiß nicht, ob er ihn gewinnen oder verlieren wird. Man merkt den Zeichnungen zwar an, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt, aber gerade die Skizzenhaftigkeit an einigen Stellen trägt zur unangenehmen Stimmung bei. Es ist sehr schwer diesen Manga in eine Genre einzuordnen, denn es passieren viele Dinge gleichzeitig, von denen man noch nicht weiß, was der Kern sein soll. Die Suche nach Tems Mörder, die Zwietracht zwischen Pflanzen- und Fleischfressern oder doch das Kaninchenmädchen Haru. Ich bin schon sehr gespannt, wie diese neuartige Reihe weitergehen wird!

Devils' Line

Mai 2019

Alles, was mit dem Thema Vampiren zutun hat, kann entweder richtig cool oder richtig furchtbar werden! Das dachte ich mir auch bei Devils' Line und ich wurde glücklicherweise nicht enttäuscht.

Die Studentin Tsukasa wird von dem Halbvampir Anzai gerettet und verliebt sich in ihn. So simpel das klingt, ist die Geschichte jedoch nicht. Denn Anzai ist bei der Polizei und die Welt befindet sich im Umbruch. Neue Gesetze für Vampire treten in Kraft und eine Organisation von Menschen, die die schrecklichen Seiten der Vampire in die Öffentlichkeit bringen wollen, taucht auf. Beziehungen zwischen Menschen und Vampiren sind äußerst heikel und mit vielen Auflagen versehen. Dann taucht auch noch ein mysteriöser Halbvampir auf, der Anzai beibringen will, seinen Blutdurst zu kontrollieren.

Dieser Manga hat mich mit seiner Vielschichtigkeit und seiner nachvollziehbaren Welt beeindruckt! Die Mangaka schafft es nämlich eine wirklich glaubhafte Vampirgeschichte zu erschaffen. So gibt es beispielsweise bestimmte Regeln für Beziehungen zwischen Mensch und Vampir. Bisher mussten Menschen bei der Hochzeit dafür unterschreiben, dass sie auf Sex verzichten werden. Denn sexuelle Erregung versetzt Vampire in einen unaufhaltsamen Blutrausch. Durch eine neue Gesetzgebung wird Geschlechtsverkehr nun aber gestattet, sofern ein Arzt anwesend ist, um den Vampir im Ernstfall außer Gefecht zu setzen. Es gibt noch mehr solcher Regelungen, die einfach der Realität entsprechen würden, wenn es Vampire gäbe. Mit Vielschichtigkeit meine ich, dass es auch bei diesem Manga verschiedene Ebenen der Erzählung gibt. Von außen betrachtet ist es die Liebesgeschichte zwischen Tsukasa und Anzai. Dazu kommt dann aber der gesellschaftliche Umbruch, indem sich die Welt befindet. Außerdem taucht Hans, ein weiterer Halbvampir auf, der es geschafft hat, seinen Blutdurst durch tägliche, kleine Mengen Blut zu regulieren. Von Band zu Band wichtiger wird zudem Anzais Herkunft. Er ist in einem Waisenhaus aufgewachsen, allerdings stellt sich häufig die Frage, wer seine Eltern waren und was er mit der Organisation zutun hat, die die Vampire ausrotten will.

Eine wirklich mitreißende Reihe, die sich stetig entwickelt und von dem Ideenreichtum der Mangaka profitiert.

Hitotsubana

August 2019

Auch wenn ich mit romantischen Mangas angefangen habe, so tendiere ich auch da mittlerweile eher zu den besonderen Reihen als zu den 08/15 Shoujo-Mangas (= Mangas für junge Mädchen). Aus diesem Grund habe ich mir Hitotsubana für meine Highlights herausgesucht.

Akito ist in seine ältere Schulkameradin Yuiko verliebt. Als er jedoch herausfindet, dass Yuiko nicht die gleichen Gefühle zu haben scheint, entdeckt er in seinem inneren eine dunkle Blume, die sich langsam öffnet. Er will Yuiko für sich gewinnen und nach seinem Abschluss an der Mittelschule folgt er ihr auf ihre Highschool. Er will sie für sich gewinnen, doch entdeckt er dabei auch ihr wahres Wesen und er stürzt noch weiter in die Dunkelheit.

Der erste Band weckte bei mir ähnliche Gefühle wie Scum's Wish und ein wenig auch Ein Freund für Nanoka. Man kann die Charaktere nicht ausstehen, weil sie sich wie Arschlöcher verhalten, aber gleichzeitig wollte ich auch wissen, wo diese Abgründe hinführen. Ich mag diese Art von „Liebesgeschichte“, die eben nicht zuckersüß und flauschig ist, sondern düster und kaputt. Und genau das vermittelt der Manga sehr stark. Ich kann den Manga sehr empfehlen, wenn man die bereits erwähnten Reihen mochte und diese Abgründe der menschlichen Seele ergründen will.

#Plüschmond

Oktober 2019

Ich fördere sehr gern die deutschsprachige Mangakultur, die in meinen Augen in den letzten Jahren sehr erstarkt ist. Dazu zähle ich auch diesen Manga, der nun bei Altraverse erscheint.

Manu ist eine zurückgezogene Schülerin, die lieber in Rollenspiele abtaucht und mit ihrer Schwester telefoniert, denn in der Schule ist sie Mobbing ausgesetzt. Sie ist dadurch sehr unsicher und unzufrieden mit sich selbst. Unter dem Nickname „Plüschmond“ kann sie in ihrem Lieblingsspiel jemand anders sein und trifft dort auf „Traumprinz“, dem sie ihr Herz ausschüttet.

Was den Manga für mich so besonders macht, ist die Aussage: „Spiel' Mobbing nicht herunter. Egal wie sehr du geärgert wirst, es IST Mobbing und geht NICHT klar!“. Das ist nämlich auch meine Erfahrung. Ich finde es beeindruckend, wie Horrorkissen Manus Alltag darstellt. Denn bei Mobbing geht es nicht immer darum, dass jemand körperlich drangsaliert wird oder Ähnliches. Manchmal sind es auch einfach Worte, die immer wieder kommen, die aber am meisten verletzen. Aber auch das ist Mobbing und kann schlimme Folgen haben! Und genau das zeigt der Manga, ohne eben zu sehr darauf rumzureiten. Ich freue mich schon sehr auf Manus Entwicklung!

Ein Toast auf die Diversität! - LGBT+

Ein sehr großes Thema im Mangasegment war für mich dieses Jahr die Diversität! Abseits von Boys und Girls Love kamen Mangas heraus, die sich wirklich ernsthaft mit der Thematik „Wer bin ich?“ befassen und mal andere Türen öffnen. Darum möchte ich auch „Der Mann meines Bruders“ und „Wer bist du zur blauen Stunde?“ lobend erwähnen! Während „Der Mann meines Bruders“ auf klare Gesellschaftskritik zum Thema Homosexualität abzielt und fast lehrbuchhaft auch Laien mit auf die Reise nimmt, bekommen wir bei „Wer bist du zur blauen Stunde?“ absolute Interpretationsfreiehit. Der Manga regt zum Nachdenken an und zeigt uns einen Haufen Menschen, der mit Vorurteilen gegenüber zum Beispiel Homosexualität zu kämpfen hat und wir dürfen diesen miterleben. Beides intensive Erlebnisse, abgeschlossen in 4 Bänden, die man definitiv nicht verpassen sollte!

Das Jahr der Neuauflagen

Nicht nur Neues brachte das Jahr, auch viele geniale Neuauflagen waren am Start! Wer also Klassiker wie Bleach, Monster und Fullmetal Alchemist verpasst hat, der kann nun durchstarten! Ich habe mich sehr über diese Neuauflagen gefreut, da es alles Titel sind, die ich im Auge habe, solange ich Mangas sammle. Vor „Bleach“ hatte ich lange Zeit Angst, weil es so viele Bände gibt, durch die jetzigen 3 in 1 Bände wurde ich aber angefixt und nicht enttäuscht: Ein genialer Shounen-Titel, der durch die traurigen Geistergeschichten Tiefe gewinnt. Monster war für mich wie ein Mythos. Lange Zeit habe ich Geschichten über den Psycho Johann gehört und wollte ihn selbst erleben. Band 1 hat mir bereits gezeigt, dass nicht zu viel versprochen wurde, denn wir erleben eine angespannte und interessante Geschichte rund um einen Serienkiller. Zu guter Letzt möchte ich auch Fullmetal Alchemist nicht unerwähnt lassen, auch wenn ich noch nicht zum Lesen kam. Dieser kam sogar in einer richtig schicken Box samt Extras wie einem Kalender, Stickern und Character Cards. Spätestens nach dem Anime Fullmetal Alchemist Brotherhood habe ich extrem Lust ihn endlich zu lesen!

Ich hoffe, ihr konntet vielleicht ein paar eurer Highlights wiedererkennen oder neue Mangas für euch entdecken! Über Feedback auf meinen Social Media Kanälen freue ich mich immer sehr oder lasst der lieben Meg einfach einen Kommentar da!