Den Namen Grab der Schmetterlinge und die Wirkung des zugehörigen Covers, konnte ich erst nicht recht in Verbindung bringen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, was mich dahinter erwarten würde. Wahrscheinlich hatte ich mit allem gerechnet, nur eben nicht mit dem, was es war: Blutiger mystery Thriller.
Schon nach dem ersten Band war ich überzeugt, ein tolles ANGElesen zu diesem Manga zu schreiben. Als ich den Zweiten nun allerdings zugeklappt hatte, musste ich feststellen, dass ich dafür nun zu weit bin. Eines muss ich in jedem Fall lobend anmerken: Für einen Zweiteiler hat dieser Manga erstaunlich viel Tiefe. Natürlich bleiben Fragen offen, Sachverhalte und Schicksale nur wage angeschnitten und alles irgendwie ausbaufähig. Auch bin ich der Meinung, dass hier gutes Potenzial für ein längeres Projekt vorhanden gewesen wäre. Aus der Geschichte und den einzelnen Figuren hätte man viel heraus holen können. Und doch ist er für eine Kurzgeschichte sehr umfangreich geraten. Vor allem lässt er am Ende nicht so ein unbefriedigendes Gefühl von "da fehlt doch irgendwas" zurück, wie manch anderer Ein- oder Zweiteiler das so macht.
Auf einem Schulausflug in den Wald verschwindet der junge Manato spurlos. Niemand hat etwas gesehen und die groß angelegte Suchaktion bleibt erfolglos. Man spricht von Entführung. Vielleicht ist der Junge tot. Die Suche wird eingestellt. Sechs Jahre später allerdings scheint er - oder zumindest sein Geist - zurück zu sein und er beginnt gezielt, die Klassenkameraden zu ermorden, die damals beim Ausflug dabei waren. Einziger Hinweis: Ein Brief den jedes Opfer erhält, der augenscheinlich von Manato stammt.
Wie erwähnt ist er recht blutig und daher vielleicht nicht unbedingt die Reiselektüre für zarte Gemüter. Die Morde werden alle gezeigt und recht brutal dargestellt, was aber hervorragend zum eh schon düsteren Setting passt. Es wird nämlich relativ schnell bewusst, dass die Handlung sich vornehmlich mit Mobbing befasst und dieses Thema in die negative Extreme steigert. Der Verlauf der Geschichte fügt sich in dieses Muster bestens ein und hält dabei sogar noch Überraschungen bereit. Auch das Ende lässt keine Wünsche offen - außer mehr bände dazwischen, weil der Manga einfach gut ist. Einziges Manko: Die übernatürlichen Erscheinungen, Geschehnisse und Morde im Zusamenhang mit Manatos wieder Auftauchen, sind teilweise recht verwirrend und wirken der Handlung etwas fremd. Außerdem hat die Geschichte Rückblenden in die Zeit vor seinem Verschwinden, die durch schwarze Seitenränder deutlich gemacht werden. Das habe ich allerdings relativ spät erst begriffen und mich daher zusätzlich verwirren lassen.
Alles in Allem muss ich aber sagen, hat mich der Manga aufgrund seiner Kürze sehr positiv überrascht. Zwei Bände tun den Wenigsten weh und lohnen sich in diesem Fall wirklich. Und der Ansicht ist offenbar auch Nerdversum, wie er in seinem Video zum Manga angibt.
Gute Review :) Kurz, knackig, nichts vergessen, dennoch umfangreich :) Ich mag Deinen Wortgebrauch und das Du so schreibst wie Du es denkst und nicht wie es wohl sich am schicklichsten schreibt.
AntwortenLöschenPass auf, dass ich nicht rot werde :D
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